50 Jahre KIGA Don Bosco

Sonntag 23. Januar 2022 , Wurmlingen

Am 23. Januar 1972 versammelte sich viel Prominenz

72 erwartungsfrohe Kinder und viele ungeduldige Eltern waren erleichtert, als der zweite Wurmlinger Kindergarten am 2. November 1971, nach 20 monatiger Bauzeit,  seine Tore öffnete. 

Vor dem Baustart im April 1970 galt es noch viele Stolpersteine zu überwinden. Im Dorf munkelte man an jeder Straßenecke, dass die evangelische Kirchengemeinde auch einen eigenen Kindergarten planen würde. Nachdem dieses Gerücht im vertraulichen Gespräch geklärt wurde, gab es weitere Sorgen. Das bischöfliche Ordinariat teilte mit, dass das Konzept mit zwei Gruppenräumen und einer Wohnung für die Leiterin, nicht angemessen bezuschusst werden könne. Die Wohnung wurde daraufhin aufgegeben und stattdessen ein weiterer Gruppenraum ins Konzept aufgenommen. Nun zeigte sich auch wie gut es ist, wenn Kirche und bürgerliche Gemeinde an einem Strang ziehen, denn Bürgermeister Otto Ziegler unterstützte den Pfarrer nach Kräften und dies tat auch Not.  

Ein schwieriges Kapitel war schon damals die Suche nach Personal und dies konnte den Verantwortlichen in der Wurmlinger Kirchengemeinde nicht abgenommen werden. Noch 1970 dachte Pfarrer Josef Fridrich, dass Schwestern aus den Klöstern Untermarchtal, Reute, Sießen oder Trier diese Aufgabe übernehmen könnten, doch sämtliche Anfragen blieben damals ergebnislos. Auch weltliche Kräfte waren schwer zu finden. So schrieb der Pfarrer im Sommer 1971 verärgert in die Pfarrchronik:“… jetzt hat mich schon wieder eine Erzieherin angelogen und in einem anderen Kindergarten angefangen!“ Rechtzeitig zum Start war dann doch das Team beisammen mit Christina Wenter aus Hall/Tirol, Frau Rothe aus Paderborn und Frau Wiech aus Wurmlingen.                                                      

Am 23. Januar 1972 wurde der neue Kindergarten, der den Namen des Kinderfreundes Don Dosco tragen sollte, mit einer großen Feier seiner Bestimmung übergeben. Eigens dazu war Caritasdirektor Mohn angereist, der mit Dekan Fridrich einen festlichen Gottesdienst zelebrierte. Zehn Ministranten (Gendersternchen waren damals weder bekannt noch notwendig, denn es waren damals nur Buben für diesen Dienst erlaubt) im Alter von zehn bis 24 Jahren standen zur feierlichen Umrahmung bereit.

Anschließend traf man sich mit viel Prominenz aus Politik, Kirche und Gesellschaft im neuen Kindergarten zur Schlüsselübergabe und Weihe. Neben den üblichen Reden waren die Kinder die wichtigsten Akteure. Für die lustige und gelungene Umsetzung der Bremer Stadtmusikanten gab es von den Zuschauern viel Applaus.

 

 

Text: hpp / Bild: Pfarrarchiv

Zurück