Ein Kreuz geht auf Wanderschaft - vor 110 Jahren fing alles an
Freitag 15. September 2017 , Wurmlingen
Zumeist wurde von den Stiftern eines Feldkreuzes der Standort gezielt ausgewählt und in der Regel wurden die Nachfolgekreuze am gleich Ort errichtet. In Wurmlingen gibt es den einmaligen Fall einer "viermaligen Kreuzwanderung". Vor genau 110 Jahren, im September 1907 ließ, am heutigen Nordende der Goethestraße, Familie Müller ein Kreuz aus Bundsandstein errichten. 1975 wurde, beim Abbau einer Umspannstation der Energieversorgung Schwaben AG, das Kreuz irreparabel beschädigt. Daraufhin ließ Max Müller 1978 ein schmuckes Steinkreuz von dem Ravensburger Künstler Josef Henger ca. 100 m östlich an der Seitingerstraße vor seinem Wohnhaus aufstellen. Leider fiel 1990 die linke obere Ecke des Kreuzes zu Boden und versprang in mehrere Teile. Ein Reparatur war nicht möglich. Als Nachfolgekreuz stiftete Bauunternehmer Müller 1993 nur ca. 50m westlich ein Holzkreuz mit einem schönen Corpus. Auch dieser Standort war nicht von langer Dauer, denn beim Bau eines Wohnhauses musste ein neuer Platz gesucht werden. Man fand ihn 2014 auf dem Hiltstein (Untere Tannhalde Richtung Weilheim). Dieser Ort scheint so günstig gewählt zu sein, dass die "Kreuzwanderung" nun ein Ende haben dürfte.
Text und Bild: hpp