Aus der Geschichte der Pfarrei: Gedenken an einen Heiligen in der Kirche St. Gallus
Samstag 20. März 2021 , Wurmlingen
Auf vielen Brücken Europas ist der Brückenheilige Nepomuk zu finden und fast jeder Pragbesucher sucht auf der Karlsbrücke jene Stelle, an der 1393 der Priester und Märtyrer Johannes Nepomuk in die Moldau gestürzt wurde.
Nach der Legende soll die Weigerung, das Beichtgeheimnis zu brechen, der Grund gewesen sein. Nepomuk war der Beichtvater der Königin und diese wurde der Untreue beschuldigt.
In Wirklichkeit gab es einen Streit in Prag über das Abendländische Schisma, also der zeitweiligen Glaubensspaltung innerhalb der lateinischen Kirche mit konkurrierenden Papstansprüchen in Rom und Avignon.
König Wenzel ließ Nepomuk foltern und anschließend ertränken. Die Leiche des im Wasser Treibenden soll der Legende nach von fünf Flammen umsäumt gewesen sein, weswegen Johannes Nepomuk oft mit fünf Sternen um sein Haupt abgebildet wird.
Als die Verantwortlichen 1782 die Wurmlinger Kirche planten wurde beschlossen, Johannes Nepomuk mit einer Statue am Josefs Altar zu würdigen. Auch hier wird er mit den fünf Sternen dargestellt und dem Kreuz, als Zeichen seiner Standfestigkeit für die römische Kirche. Nepomuk wurde 1729 durch Benedikt XIII heiliggesprochen.
Text und Bild: hpp