Aus der Geschichte der Pfarrei: Der hl. Sebastian, Helfer bei Pandemien

Am 20. Januar wurde in der katholischen Kirche der Gedenktag des hl. Sebastian gefeiert, jenes Heiligen, der in Pandemien über Jahrhunderte von Menschen um Hilfe gebeten wurde.

Es ist in den letzten Jahrzehnten bei den meisten Gläubigen aus der Mode gekommen, Heilige um ihren Bestand zu bitten, da rationale und wissenschaftliche Erklärungen und Lösungen dies nicht mehr nötig erscheinen lassen. Ein Jahr Covid 19 mit vielen Einschränkungen und zuweilen großer menschlicher und wirtschaftlicher Not zeigen aber auch die Grenzen des technisch machbaren auf.

Ein Blick in die Geschichte von Wurmlingen macht deutlich, dass Pandemien in regelmäßigen Abständen die Menschheit geißelten. Besonders die Beulen-Pest wütete im 17. Jahrhundert in Wurmlingen heftig und löschte von 1601 – 1635 ein Drittel der Menschen im Ort aus. Bereits 1613 wurde deshalb durch den Einsatz der ganzen Bevölkerung die Pestkapelle zu den Heiligen Sebastian und Rochus beim heutigen Friedhof vollendet.

Hygiene, Abstand und Impfung werden uns in den kommenden Monaten, vielleicht auch Jahren sicher wieder aus der Krise führen, aber auch Hilferufe zum Hl. Sebastian können zuweilen nicht schaden.

Text: hpp /Bild: Archiv